Ökumenische Weihnachtsfeier

Die ökumenische Feier von Caritas und Diakonie bot Musik, Geschenke und ein festliches Menü, getragen von großem ehrenamtlichem Engagement.
Ein neuer Ort, die gewohnte Herzlichkeit – und ganz viel Weihnachtsstimmung: Zum 44. Mal haben die katholische und die evangelische Kirche in Essen an Heiligabend, Mittwoch, 24. Dezember, aktuell oder ehemals wohnungslose Menschen zur gemeinsamen Weihnachtsfeier eingeladen. Rund 120 Gäste folgten der Einladung von Caritas und Diakonie und feierten erstmals in der Aula der Bistumsverwaltung am Dom. Nach dem Verkauf der St.-Gertrud-Kirche und deren Umbau zu einem Standort der Hochschule der bildenden Künste stand der bisher genutzte Gemeindesaal für die traditionsreiche Feier nicht mehr zur Verfügung. „Es war ein bisschen wie die Herbergssuche in der Weihnachtsgeschichte“ erinnerte Generalvikar Klaus Pfeffer an die Überlegungen der christlichen Träger der Wohnungslosen-Arbeit, wo denn die Weihnachtsfeier 2025 stattfinden könne.
Neue Adresse hat sich schnell herumgesprochen



Die zahlreichen Ehrenamtlichen, die mit viel Herzblut den Gästen der Weihnachtsfeier eine schöne Zeit bescheren, haben sich in den neuen Räumen schnell zurechtgefunden – und auch bei den Gästen hat sich die geänderte Adresse rasch herumgesprochen. So hatten die Freiwilligen alle Hände voll zu tun, nach der ökumenischen Andacht mit Dompropst Michael Dörnemann und Diakoniepfarrer Andreas Müller das Weihnachtsmenü zu verteilen, das das Diakonie-Restaurant Church gekocht hatte: Gulasch mit Nudeln und Rotkohl.
Neben Generalvikar Pfeffer nahm auch Bischof Franz-Josef Overbeck an der ungewöhnlichen Weihnachtsfeier teil. Caritasdirektor Björn Enno Hermans war ebenso dabei wie Volker Schöler, Leitung Geschäftsbereich Gefährdetenhilfe bei der Diakonie. Aus dem Rathaus waren unter anderem Oberbürgermeister Thomas Kufen und Sozialdezernent Peter Renzel ins Bischöfliche Generalvikariat gekommen.
Musik von Stadionsänger Sandy Sandgathe und dem Philharmonischen Chor
Für Unterhaltung sorgte dort zunächst Rot-Weiß-Essen-Stadionsänger Sandy Sandgathe, der unter anderem rockige Weihnachtslieder im Repertoire hatte sowie Hits von der Hafenstraße. Etwas besinnlicher und weihnachtlich klassischer ging’s anschließend mit dem Philharmonischen Chor weiter – während die fleißigen Freiwilligen als nächsten kulinarischen Gang Käsekuchen auf die Tische schoben.
Dass schließlich alle Gäste auch noch ein Geschenk erhalten konnten, verdankt das Organisationsteam den „Essener Chancen“ von Rot-Weiß Essen und den Mitarbeitenden von E.ON, die hierfür Sachspenden bereitgestellt haben. Zudem gelte der Dank der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Essen, „die uns wiederum finanziell und tatkräftig bei der Ausrichtung der Feier unterstützt hat“, sagte Petra Fuhrmann, Bereichsleiterin der Ambulanten Gefährdeten- und Wohnungslosenhilfe des Diakoniewerks. Nach jahrzehntelanger Verbundenheit zu den Wohnungslosen – und zur Weihnachtsfeier – führte Fuhrmann ein letztes Mal durch das Programm der Veranstaltung, bevor sie im Frühjahr in den Ruhestand geht. Die Gäste der Weihnachtsfeier bedankten sich mit einem kräftigen Applaus für Ihre Arbeit. „Sie haben ein Riesen-Herz!“, rief eine der Teilnehmerinnen. Zugleich stellte Fuhrmann ihre Nachfolgerin vor: Janina Bever leitet bei der Diakonie künftig die Arbeit mit Wohnungslosen – und wird im kommenden Jahr gemeinsam mit Stephan Knorr von der Caritas auch die Weihnachtsfeier verantworten.
Dank für das gemeinsame Engagement von Hauptberuflichen und Freiwilligen
Dieses Fest lebt vor allem vom gemeinsamen Engagement von Hauptberuflichen und Freiwilligen. „Ich bin unseren haupt- und ehrenamtlichen Teams zutiefst dankbar, dass sie an Heiligabend für die Menschen in unserer Stadt da sind. Sie schenken Zeit, Nähe und ein Stück Zuhause – gerade denen, die sonst alleine bleiben würden. Die Weihnachtsfeier für Wohnungslose zeigt jedes Jahr, wie wichtig Gemeinschaft und Zuwendung gerade an diesem Tag sind“, sagte Caritasdirektor Hermans.
Die Leiter von Caritas und Diakonie, die Geistlichen und die Vertreter der lokalen Politik hatten nach dem Auftakt der Wohnungslosen-Weihnachtsfeier noch einen zweiten Heiligabend-Termin: Traditionell gehen sie im Anschluss zur Bahnhofsmission, um auch dort Mitarbeitenden und Gästen frohe Weihnachten zu wünschen – und das Friedenslicht zu bringen, das Dompropst Dörnemann in einer Laterne aus dem Dom mitgebracht hatte.